Technologie

Hylix-B: Wasserstoff-betriebener 26-Tonner soll im Herbst fahren

Projekt ‚Hylix-B‘. Der Prototyp eines vollelektrischen LKW mit 26 Tonnen Gesamtgewicht
. Visualisierung: Hylix-B-Projekt

[Wystrach | Hylix-B] Im Herbst soll er über die Straßen im Großraum Stuttgart rollen: der LKW mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb aus dem Projekt ‚Hylix-B‘. Der Prototyp eines vollelektrischen LKW mit 26 Tonnen Gesamtgewicht befindet sich derzeit im Aufbau.

„Wir wollen mit diesem Projekt zeigen: Es gibt gegenwärtig Komponenten am Markt, aus denen man einen Brennstoffzellen-LKW bauen kann“, erklärt Mit-Initiator Sebastian Wider, Gründer und Geschäftsführer der SW-Engineering Services. „Die Technologie ist vorhanden, sicher und einsatzbereit.“

Hylix-B. Der Prototyp

Bild: Wystrach

Passgenaues Tanksystem mit 350 bar Druckstufe
Das Wasserstoff-Tanksystem des Prototyps liefert die Firma Wystrach: Der Systemlieferant verfügt laut Wider über die Erfahrung mit Wasserstoff-Anwendungen und über die notwendige Fertigungstiefe. „In enger, partnerschaftlicher Abstimmung haben wir ein passgenaues Tanksystem entworfen und auch knifflige Aspekte wie die Verbindung von Tank und Fahrzeug optimal gelöst“, erzählt Wider. Verbaut wurde ein System aus fünf Behältern á 350 Liter. Bei einer Druckstufe von 350 bar bedeutet das eine Kapazität von rund 40 kg Wasserstoff. „Unser System arbeitet mit 9 bar Versorgungsdruck und verfügt über verschiedene Sicherheitselemente und Sensoren“, sagt Robert Stockmann, projektverantwortlicher Konstrukteur bei Wystrach.

Erfahrungsaustausch und Kooperation auf Augenhöhe kennzeichnen das Hylix-B-Projekt. Das ‚Reallabor‘ ist ausgelegt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Komponentenentwicklern und dem Kernteam. Die Projektleitung liegt beim Team der Hochschule Esslingen um Prof. Ralf Wörner. Das Projekt soll Erkenntnisse liefern zu den Themen Praxistauglichkeit, Wirtschaftlichkeit und gesellschaftlicher Akzeptanz. Hylix-B wird gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

Reichweite 400 Kilometer
„Unser Prototyp wird eine Reichweite von rund 400 Kilometern haben und kostengünstiger unterwegs sein als bestehende Zero Emissions-Alternativen“, so Wider. „Durch die intensive Zusammenarbeit kennen wir die Komponenten und Ihr Optimierungspotenzial genau – und natürlich werden wir das für die weitere Entwicklung nutzen.“

Die Teststrecke für den Hylix-B-LKW folgt einer ganz alltäglichen Tour, berichtet Jens Hildenbrand, Geschäftsführer der Große-Vehne Speditions GmbH und Hylix-B-Projektpartner: „Wir fahren ab Kornwestheim verschiedene Lieferanten entlang der A8 an, zwischen Stuttgart und Mühlhausen/Albaufstieg, mit einem Streckenmix aus Autobahn, Bundes- und Landstraßen und rund 200 bis 250 km täglicher Fahrstrecke.“