Technologie: Wissenschaft

Design Challenge: Studierende entwickeln Flugzeugdesign für die Zukunft

DLR Low Noise Aircraft | Flugzeugdesign
DLR Low Noise Aircraft. Bild: DLR

63 Studierende aus sieben deutschen Hochschulen stehen im Wettbewerb

Die Design Challenge macht’s möglich: Studierende können mit innovativem Flugzeugdesign die Luftfahrttechnik in neue Bahnen lenken, können Flugzeugentwürfe konzipieren, die den Passagierflug jenseits der Schallmauer neu erfinden oder revolutionär leise und emissionsarm sind. Diese Herausforderungen stellen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die NASA derzeit Studierenden in Deutschland und den USA. Zum Auftakt trafen sich die deutschen Teilnehmer aus sieben Hochschulen am 17. Februar 2017 im Hamburger Zentrum für angewandte Luftfahrtforschung (ZAL). Bis Ende Juni sollen die Wettbewerbsvorschläge eingereicht sein, die deutschen Gewinner werden im Herbst zur amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde reisen und neben den amerikanischen Siegern des Wettbewerbs ihre Arbeit präsentieren.

„Mit der NASA/DLR-Design Challenge wollen wir dem Nachwuchs in der Luftfahrtforschung die Gelegenheit geben, aktiv Durchbrüche hin zu den Flugzeugen der Zukunft mit anzustoßen“, erklärt DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke.   „Unsere größte Herausforderung als Forscher ist dabei, trotz weltweit stetig wachsender Passagierzahlen die Umweltverträglichkeit des Flugverkehrs zu steigern und damit Emissionen und Lärm zu reduzieren. Da braucht es auch die frischen Ideen junger Köpfe und wir freuen uns sehr, diese Initiative gemeinsam mit der NASA auf den Weg bringen zu können.“

Traditionsreiche transatlantische Kooperation

Die deutsche und die amerikanische Luft- und Raumfahrteinrichtung arbeiten seit langem eng zusammen. In der Luftfahrtforschung engagieren sich beide Partner besonders bei gemeinsamen Forschungsprojekten in den Bereichen Luftverkehrsmanagement, lärm- und emissionsarmes Fliegen sowie bereits mit gemeinsamen Testflügen bei der Untersuchung alternativer Luftfahrt-Treibstoffe.

„NASA und DLR verbindet eine lange Tradition der Kooperation“, sagt Dr. Jaiwon Shin,  NASA-Associate Administrator für den Bereich Luftfahrt. „Es ist unsere Hoffnung, dass wir die transatlantische Partnerschaft mit diesem Wettbewerb zu den gemeinsamen Herausforderungen im Flugzeugdesign weiter stärken können.“

Im Wettbewerb sind Vorschläge für leiseres Fliegen und effiziente Überschalljets gefragt. Die teilnehmenden Studierenden-Teams in Deutschland und Amerika wählen eines der Themen für Ihren Wettbewerbsbeitrag.

Kategorie 1: Revolutionär leise und emissionsarm fliegen

Der Klimawandel und die weltweit ständig wachsende Mobilitätsnachfrage der Gesellschaft stellen die heutige Luftfahrt vor große Herausforderungen. Ehrgeizige Ziele in Europa und Amerika loten die technischen Grenzen für weniger Emissionen, weniger Lärm und mehr Effizienz im Passagierflugverkehr aus. Um langfristig kontinuierliches Wachstum und Umweltverträglichkeit in Einklang zu bringen, müssen die technischen Grenzen überschritten werden. Im Wettbewerb sind dafür revolutionär neue Technologie-Ideen gefragt, von Flugzeug- bis hin zu Antriebskonzepten.

Kategorie 2: Herausforderung Überschall

Die Concorde ist Geschichte und damit vorerst auch der kommerzielle Passagierflug mit Überschalltempo. Im Wettbewerb wird die Frage gestellt, ob es ohne unverhältnismäßige Umweltbelastung anhand neuer Technologien gelingen kann, den ultraschnellen Transport über große Distanzen wiederzubeleben. Weltweit arbeitet die Luftfahrtforschung bereits daran: Im Fokus steht, die Energieeffizienz zu verbessern und den Überschallknall zu mindern, um den technischen Weg zur Renaissance des Überschallfluges zu ebnen.

Design-Challenge Flugzeugdesign

Kickoff zur NASA/DLR_Design-Challenge. Foto: Henke

Fokus auf Flugzeugdesign – 63 Studierende aus sieben Hochschulen

Für die NASA/DLR-Design Challenge haben sich auf deutscher Seite elf Teams mit 63 Studierenden aus sieben Hochschulen angemeldet, untzer anderem aus der TU München, der TU Berlin, der Universität Stuttgart, der TU Braunschweig, der RWTH Aachen, der FH Aachen und der TU Hamburg-Harburg. Auf amerikanischer Seite wird es ebenfalls eine zweistellige Anzahl teilnehmender Teams verschiedener Hochschulen geben. Auf beiden Seiten wird jeweils ein Siegerteam gekürt.

Das deutsche Gewinnerteam des Wettbewerbs reist im Herbst 2017 zur amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in die USA. Dort präsentiert es neben den amerikanischen Siegern die prämierte Arbeit in einem Symposium mit international anerkannten Luftfahrtforschern. Bis zum 1. Juli 2017 haben die Teilnehmer nun Zeit, ihre Vorschläge zum Flugzeugdesign zu erarbeiten und beim DLR einzureichen. Ende Juli sollen die Gewinner feststehen.


Weitere Informationen: DLR/LuftfahrtNASA