Infrastruktur

Bachplätzchen in Düsseldorf – urbaner Ort für neue Mobilität

Bachplätzchen in Düsseldorf– urbaner Ort für neue Mobilität
Fahrradüberdachung mit PV-Anlage und sensorgesteuerter LED-Beleuchtung, Reparatur-Station im Hintergrund.
© CMD

[CMD] – Die bislang größte Mobilitätsstation der Landes­haupt­stadt Düsseldorf ist am 16. Dezember in Betrieb gegangen. Das 2.500 Quadrat­meter große Bachplätzchen ist dabei mehr als der Standort einer neuen Mobilitäts­station – es ist im Zuge der Errichtung der Station zu einem urbanen Zukunfts­ort umgestaltet worden.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller sagte: „Am Bachplätzchen in Unterbilk treffen verschiedene Verkehrsarten zusammen. Mit der neuen Mobilitäts­station haben wir diesen besonderen Ort deutlich aufgewertet. Für die Anwohner­innen und Anwohner bietet die Umgestaltung viele Vorteile: Es gibt Ladesäulen für E-Autos und eine neue Fahrrad­quartiersgarage, und die Schulwege sind durch die verbesserte Verkehrs­führung sicherer geworden.“

Bachplätzchen in Düsseldorf– urbaner Ort für neue Mobilität

Digital-vernetzte, doppelstöckige Fahrradabstellanlage für das sichere Parken von E-Bikes und klassischen Fahrrädern
Foto: Uwe Schaffmeister/Landeshauptstadt Düsseldorf

Zu Beginn des Jahres 2021 wurde die Stadttochter Connected Mobility Düsseldorf GmbH (CMD) von der Landes­hauptstadt mit der Neu­gestaltung des Platzes an der Bachstraße, Ecke Benzenberg­straße und Kronprinzen­straße, beauftragt. Rund 2.500 Quadrat­meter im dichten urbanen Unterbilk sind in den vergangenen zwei Jahren von Grund auf neu geplant und gestaltet worden. Nun ist dort die sechste Mobilitäts­station fertig. Dabei sind am und um das Bachplätzchen nicht nur neue Mobilitäts­angebote entstanden, sondern der öffentliche Raum insgesamt wurde durch verschiedene Projekte der Stadt­gestaltung und durch das Amt für Verkehrs­management hinsichtlich der Verkehrs­führung aufgewertet und verkehrssicherer gemacht.

Wünsche aus der Bevölkerung berücksichtigt
Die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer, sei es zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im Auto, wurden bei der Planung und Neugestaltung berücksichtigt. Auch die Wünsche der Bevölkerung, die beim Dialog im vergangenen Jahr geäußert wurden, sind in die Planung mit eingeflossen. Im Zentrum der Bauarbeiten stand es, einen neuen Begegnungs- und Aufenthalts­raum zu schaffen. Die große Fläche in der Mitte des Platzes bietet den Anwohnenden vielfältige Möglichkeiten – angefangen bei einem kleinen Picknick über Sport bis hin zu groß angelegten Quartiers-Flohmärkten oder kulinarischen Events.

Verkehrswege neu gestaltet
„Ziel der Neugestaltung war es, einen Ort mit einer neuen, verbesserten Wohn- und Lebensqualität zu schaffen. Das ist uns am Bachplätzchen gelungen. Dieser Zukunfts­ort setzt neue Maßstäbe in Punkto Stadt­gestaltung, Mobilität von Morgen und Steigerung der Aufenthaltsqualität“, erläuterte der Ober­bürger­meister. „Der neue Raum am und um das Bachplätzchen zeigt, wie weit integrierte Verkehrs­planung heute gehen kann und muss“, ergänzte Mobilitäts­dezernent Jochen Kral.

So wurden nicht nur die Wege für Fußgänger komplett überarbeitet, barrierefrei gestaltet und optimiert, sondern auch die Belange des Radverkehrs umfassend bedacht. So wurde die Ampelanlage an der Kreuzung Benzenbergstraße/Bachstraße optimiert, so dass die Öffnung der Benzenberg­straße für den Radverkehr entgegen der Einbahnstraße in Fahrtrichtung Bilker Allee möglich wurde. Davon profitieren unter anderem die vielen Radfahrenden aus der Richtung Karolinger­straße mit Fahrtrichtung Bilker Kirche.

Das Linksabbiegen von der Bachstraße in Richtung Benzenberg­straße wird künftig durch eine Linksabbieger-Ampel gesichert, um das problematische Abbiegen in den Gegenverkehr zu beenden. Zudem wurden die Autoparkplätze in ihrer Ausrichtung von längs auf schräg umgestellt. Mehrere kleine Fußgänger-Querungsstellen wurden errichtet, und die Straße wurde auf moderne Anforderungen hin ausgerichtet.

Schulwegsicherung als besonderes Anliegen
„Die Schulwegsicherung war uns bei der Umgestaltung der umliegenden Wege und Verkehrsflächen besonders wichtig. Dazu zählt auch, dass der Lade- und Lieferverkehr mitgedacht wurde. Mit zwei neuen Ladezonen wollen wir ein verbessertes Halte- und Parkangebot schaffen und verhindern, dass Querungsstellen von Lieferfahrzeugen zugeparkt werden“, sagte der Mobilitätsdezernent mit Blick auf die vielen Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kronprinzenstraße. Die durch so genannte Gehsteig­nasen vergrößerten Bürgersteige kommen zudem Familien mit Kinderwagen und Menschen mit Mobilitäts­einschränkungen zugute.

Auch der Runde Tisch Verkehr, ein Gremium des Behinderten­beirats der Stadt, wurde beteiligt und gab wertvolle Hinweise. Für das Jahr 2023 steht als weiteres Projekt zur Schulweg­sicherung noch die Errichtung von zwei zusätzlichen Zebra­streifen an. Diese sollen auf der Kronprinzen­straße in Höhe Hausnummer 131/138 sowie der Bachstraße in Höhe Hausnummer 58 die Verkehrs­sicherheit weiter erhöhen.

Bachplätzchen in Düsseldorf– urbaner Ort für neue Mobilität

Auch ein Lastenradautomat gehört zu der neuen Mobiliätsstation am Bachplätzchen.
Foto: Uwe Schaffmeister/Landeshauptstadt Düsseldorf

Ein Beitrag auf dem Weg zur Smart City
Neben der CMD und dem Amt für Verkehrsmanagement der Landeshauptstadt sind auch die Stadtwerke Düsseldorf am Projekt Bachplätzchen beteiligt. „Das Zukunftsviertel Unterbilk/ Friedrichstadt ist ein gemeinsames Projekt von Landeshauptstadt und Stadtwerke Düsseldorf. Die Gestaltung des Bachplätzchens ist ein relevanter Beitrag auf dem Weg zur Smart City“, betonte Dr. Charlotte Beissel, Vorständin der Stadtwerke Düsseldorf. „Eine hohe Lebensqualität und der Ausbau moderner, nachhaltiger Infrastruktur sind unser erklärtes Ziel. Am Bachplätzchen haben die Stadtwerke Düsseldorf drei neue öffentliche Ladesäulen errichtet sowie die Ladeinfrastruktur für elektrisches Carsharing als Teil der Mobilitäts­station geschaffen. Die neue, energieeffiziente öffentliche Beleuchtung erhöht außerdem für die Bürgerinnen und Bürger das Sicherheitsgefühl vor Ort. Sie zahlt damit ebenso wie die Gestaltung des Büdchens … zur Aufwertung des öffentlichen Raumes ein“, führte sie aus.

Angebot der Mobilitätsstation
Das neue Mobilitätsangebot am Bachplätzchen umfasst eine Vielzahl von Sharing- und Park­möglich­keiten:

  • sechs neue Carsharing-Stellplätze, größtenteils mit E-Ladesäulen
  • sechs neue Ladepunkte, das heißt drei Ladesäulen für private E-Autos und drei Ladesäulen reserviert für Carsharing
  • eine digital-vernetzte, doppelstöckige Fahrrad­abstell­anlage für das sichere Parken von E-Bikes und normalen Fahrrädern (24 Stellplätze, monatliche Miete 15 Euro je Stellplatz)
  • neue Parkflächen speziell für Lasten­räder mit dem innovativen Düsseldorfer Dreiecksbügel sowie überdachte Parkfläche für normale Fahrräder
  • ein Lastenrad-Automat für den voll­automati­sierten Verleih von drei E-Lastenrädern (Miete je 1 Euro pro Stunde, Rückgabe an Ausleihstation erforderlich)
  • zwei Sharing-Stationen für das geordnete Parken von im Leihgeschäft befindlichen E-Scootern, E-Mopeds und Leihrädern, die von einer angrenzenden „No-Parking-Zone“ umgeben sind
  • eine Reparatur-Station für Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle und Ähnliches

Darüber hinaus wurden auch Arbeiten zur allgemeinen Raum­gestaltung ausgeführt. Eine Übersichtskarte ist HIER zu finden.

Insgesamt werden im Jahr 2022 acht Mobilitäts­stationen in Betrieb gehen. Neben den Stationen Stadttor, Friedens­plätzchen, Kirchplatz, Horionplatz und Bachplätzchen werden im Dezember noch die beiden Standorte an der Universität Mitte und Mensa fertiggestellt. Details und weitere Informationen können der Website www.mobilitaetstation.de entnommen werden.