Infrastruktur: Projekte

Verbundprojekt zur automatischen Baustellenerfassung Köln (ABK)

Verbundprojekt zur automatischen Baustellenerfassung Köln ABK
Symbolfoto: Mabel Amber | Pexels

[TransMIT] Das überregionale Verbundprojekt zur automatischen Baustellenerfassung Köln (ABK) präsentiert sich vom 18. bis 21. Mai 2022 auf der Mobilitätsmesse polisMOBILITY

Vor allem in Stadtgebieten werden zum fortwährenden Unmut der verschiedenen Verkehrsteilnehmer zahlreiche Baumaßnahmen und kurzfristige Entstörungsmaßnahmen durchgeführt, die zu Einschränkungen im öffentlichen Raum führen. Die Zeitpunkte der tatsächlichen Bautätigkeit und der damit verbundenen verkehrlichen Einschränkung sind dabei einer gewissen Unschärfe unterworfen. Unsicherheiten über den Status der Baustellen erfordern häufig Kontrollfahrten oder zusätzliche Kommunikation mit manueller Eingabe in die vorhandenen Systeme. Diese Informationslücken verursachen Staus mit entsprechenden Umweltbelastungen. Für eine wirkungsvolle Verkehrsinformation braucht es daher eine automatische Echtzeit-Verifizierung der aktuellen Baumaßnahmen.

Vor diesem Hintergrund wurde das überregionale Verbundprojekt zur automatischen Baustellenerfassung Köln (ABK) ins Leben gerufen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) gefördert und mit der TransMIT GmbH als Verbundkoordinator vom 1. Januar 2021 bis zum 31. August 2022 über eine Laufzeit von 20 Monaten realisiert. Zu den Projektpartnern gehören neben dem TransMIT-Projektbereich für öffentlichen Verkehr und Verkehrsmanagement die pwp-Systems GmbH aus Bad Camberg, die Stadt Köln sowie die ebenfalls in Köln ansässige RheinEnergie AG.

Bild: Niklas Günther/TransMIT GmbH über Canva(.)com

Als innovatives Best-Practice-Modell wird sich das ABK-Verbundprojekt nun vom 18. bis 21. Mai 2022 auf der Kölner Mobilitätsmesse polisMOBILITY präsentieren. Die polisMOBILITY bringt auf dem Areal der Koelnmesse in einer umfangreichen Fachkonferenz Akteurinnen und Akteure aus Politik, Stadt- und Verkehrsplanung sowie Forschung und Wirtschaft in den Dialog für die gemeinsame Lösungssuche zu den zentralen Fragen einer nachhaltigen, erfolgreichen Mobilitätswende in Städten und Regionen. Das Konferenzprogramm spannt dabei einen inhaltlichen Bogen von technologischen Entwicklungen wie autonome und vernetzte Mobilität und neue Antriebstechnologien über die Transformation des Automobil- und Automotive-Sektors und Themen der Stadt- und Verkehrsplanung bis hin zu Aspekten von zivilgesellschaftlicher Beteiligung. Parallel zum Messegeschehen der polisMOBILITY und den stattfindenden Konferenzen haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, noch mehr über verschiedene städtische und private Mobilitätsprojekte zu erfahren.

Das ABK-Verbundprojekt
Im Rahmen des vom BMDV geförderten Verbundprojektes zur automatischen Baustellenerfassung Köln (ABK) ist die Ausstattung von baustellentypischen Absperrobjekten mit Kommunikations- und Positionierungstechnologie wie LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) und GNSS (Globales Navigationssatellitensystem) vorgesehen. Die automatisch erfassten Sensordaten werden mittels LoRaWAN übertragen und mit Genehmigungsdaten abgeglichen. Die Datenübertragung des Standorts und der Baustellenkennung erfolgt an die GIS- und Monitoringsysteme von RheinEnergie, sowie an die Systeme der Verkehrsleitzentrale der Stadt Köln. Dort werden Verkehrsmeldungen in dem Standard für Mobilitätsdaten DATEX II erzeugt und an den MDM (Mobilitäts Daten Marktplatz) weitergegeben.

Dieses innovative System ermöglicht die Bereitstellung von zeitnahen und verlässlichen Informationen über aktuelle Verkehrseinschränkungen etwa aufgrund von Baumaßnahmen oder Entstörungseinsätzen. Somit kann eine zeitlich exakte Schaltung adäquater Verkehrsstrategien der Stadt Köln zur Verbesserung von Sicherheit und Verkehrsfluss bei gleichzeitiger Minderung von Emissionen gewährleistet werden. Darüber hinaus wird durch die verbesserte Informationsqualität eine Optimierung der internen Prozesse bei der RheinEnergie angestrebt. Schließlich erfolgt über den Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM) ein diskriminierungsfreier Datenzugang für alle Akteure im Verkehr.