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TAVF Teststrecke: Sensorik schützt gefährdete Verkehrsteilnehmer

TAVF Teststrecke: Moderne Sensorik schützt gefährdete Verkehrsteilnehmer
Sensorik von Vitronic in einer Säule. Bild: Vitronic

[Vitronic] Vitronic hat an der Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren (TAVF) in Hamburg Sensorik montiert und in Betrieb genommen. Ziel dieser Testinstallation ist es, einen Beitrag zur Verkehrsflussoptimierung sowie zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer, sogenannte Vulnerable Road User (VRU), zu leisten. Hierzu gehören vor allem Fußgänger und Radfahrer, die aufgrund nicht vorhandener Schutzumgebungen und geringerer Sichtbarkeit einem erhöhten Verletzungsrisiko bei Unfällen ausgesetzt sind.

Auf der TAVF können Fahrzeughersteller, Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen ITS-Anwendungen, Sicherheits- und Assistenzsysteme sowie automatisierte und vernetzte Fahrfunktionen im realen Verkehrsumfeld auf öffentlichen Straßen erproben. Hierzu verfügt die Teststrecke über Installationen zur Nutzung von Infrastruktur-zu-Fahrzeug- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (V2X).

Echtzeitdaten für einen optimierten Verkehrsfluss
Vitronic testet seine Systeme an einem Gefahrenpunkt. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung, die einen hochbelasteten Verkehrsknoten (K94) im Hamburger Stadtgebiet darstellt. Sie liegt nur rund zwei Kilometer nordwestlich des Hauptbahnhofs sowie in unmittelbarer Nähe des Kongresszentrums CCH. Zur Erfassung des fließenden Verkehrs aus Richtung Schröderstiftstraße in Richtung Knoten K94 (Rentzelstraße / Schröderstiftstraße / An der Verbindungsbahn) wurde eine Video-Kamera an einem vorhandenen Lichtmast installiert. Eine zweite Kamera wurde in eine direkt am Knoten K94 aufgestellte Säule integriert.

Beide Kameras erfassen den zufließenden Verkehr aus Richtung Schröderstiftstraße. Die so erhobenen Echtzeitdaten stehen zur weiteren Verarbeitung durch die Licht-Signal-Anlagen-Steuerungsverfahren am Knoten K94 zur Verfügung. Ziel ist, die Steuerung der Ampelschaltung zu optimieren, damit Warte- und Reisezeiten für alle Verkehrsteilnehmer reduziert werden. Beispielsweise könnten Grünphasen zu Stoßzeiten verlängert werden, damit eine erhöhte Anzahl von Radfahrern und Fußgängern gefahrlos die Straße überqueren kann.

Aufmerksamkeit für Gefahrensituationen wecken
Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von VRUs im Bereich des Knotens K94 hat Vitronic zusätzlich zwei weitere Sensoren, darunter ein 3D-Radar, installiert. Perspektivisch könnten hier sogenannte CPM (Collective Perception Messages) an diejenigen Fahrzeuge gesendet werden, die die Stelle passieren. Ihr Inhalt soll u.a. die Aufmerksamkeit der Fahrer bzw. (teil-)automatisiert fahrenden Fahrzeuge auf von der Sensorik erkannte und für VRUs potenziell gefährliche Situationen richten. Des Weiteren können fortlaufend Positionsdaten aller von der Sensorik erfassten Verkehrsobjekte via CPM versendet werden. Aktuell wird zunächst die Kommunikation zwischen der Road Side Unit (RSU) und der On Board Unit (OBU) getestet und verbessert. Während sich die OBU im Fahrzeug befindet, wird die RSU infrastrukturseitig, z.B. an einem Beleuchtungsmast, installiert.

Die Optimierung der an der TAVF implementierten Verfahren sowie die Validierung der Daten erfolgt fortlaufend. Die Präsentation entsprechender Ergebnisse ist zum ITS World Congress vorgesehen.


VITRONIC als inhabergeführtes Unternehmen für industrielle Bildverarbeitung entwickelt seit seiner Gründung im Jahr 1984 Produkte und spezialisierte Lösungen in den Wachstumsbranchen Automotive-, Healthcare- und Logistikautomation sowie Bodyscannerlösungen und in der Verkehrstechnik: Systeme und Software für bild- und sensorbasierte Qualitätsprüfung, Identifikation, Verkehrsüberwachung und Mauterhebung. Zu den Kunden zählen bekannte Unternehmen wie B. Braun, BMW, Daimler, DHL, UPS, Toll Collect, Fresenius und Sanofi, ebenso wie Ministerien und Behörden.
In Logistikzentren und an Frachtflughäfen weltweit übernehmen Auto-ID-Lösungen von VITRONIC die effiziente Erfassung und Integration von Sendungsdaten und sorgen damit für transparente Warenströme. Für den Verkehrsbereich bietet das Unternehmen Technologien, um mehr Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten und den Verkehrsfluss zu verbessern. Entwicklung und Produktion der VITRONIC-Systeme sind am Unternehmenssitz in Wiesbaden angesiedelt.