Politik: Strategie

Essen treibt mit H₂-Beirat die Wasserstoff-Wirtschaft voran

Essen treibt mit H₂-Beirat die Wasserstoff-Wirtschaft voran
100 kW Brennstoffzellen-KWK Anlage des ZBT Duisburg.
Foto: Nadine van der Schoot | © ZBT

[EWG] Als Energiehauptstadt Europas beheimatet Essen Top-Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die ein komplettes Wasserstoff-Ökosystem abbilden. Nun bringt die Stadt diese in einem H2-Beirat zusammen. Ziel ist, die Kräfte auf höchstem Niveau zu bündeln, gemeinsam Projekte zu entwickeln und aktiv umzusetzen.

In Essen arbeiten Stadt, Unternehmen und Forschung Hand in Hand an der Wasserstoff-Zukunft. Das Besondere: Durch die hohe Dichte an namhaften Unternehmen aus der Energiewirtschaft nimmt die Stadt deutschland- und europaweit eine führende Branchen-Position ein. In Verbindung mit einer Vielzahl von Universitäten und Forschungseinrichtungen im Ruhrgebiet sind dies ideale Bedingungen, um das Wasserstoffzeitalter Wirklichkeit werden zu lassen. Dazu riefen Oberbürgermeister Thomas Kufen und Andre Boschem, Geschäftsführer der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, nun den H2-Beirat der Stadt ins Leben.

Die Gründung des H2-Beirates der Stadt fand coronabedingt als Online-Veranstaltung mit hochrangigen Vertreter*innen von Brenntag AG, con|energy AG, Evonik Industries AG, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Messe Essen GmbH, Open Grid Europe GmbH, RAG-Stiftung, Ruhrbahn GmbH, RWE AG, Stadtwerke Essen AG, thyssenkrupp Industrial Solutions AG, Trimet Aluminium SE und Westenergie AG statt. Im Rahmen der Gründungs-Veranstaltung wurden konkrete Projekte vorgestellt – und die Stadt als Sitz der Wasserstoff-Macher etabliert.

Hochrangige Unternehmensvertreter*innen treffen sich zukünftig in diesem Beirat in regelmäßigen Abständen, um die strategische Entwicklung der Wasserstoff-Wirtschaft sowie die konkrete Realisierung von Projekten in Essen voranzubringen. Zusätzliche Expertise bringt die Grüne Hauptstadt Agentur (GHA) ein. Die GHA setzt als Stabsstelle der Stadt Essen die Umwelt-Zielsetzungen der „Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017“ fort. Denn die Wasserstoff-Wirtschaft wird nicht zum Selbstzweck gefördert, sondern als wichtiger Bestandteil einer integrierten Energiewende. Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen sagt: „Wasserstoff ist eine bedeutende Zukunftschance für den Energie- und Umweltstandort Essen und ein Treiber für die Energiewende. Mit dem neu gegründeten H2-Beirat werden wir noch intensiver an einer nachhaltigen und klimafreundlichen Ausrichtung Essens arbeiten.“

Energiehauptstadt Europas bündelt Kräfte
Durch den H2-Beirat wird die Stadt in ihrer Rolle als Energiehauptstadt Europas weiter gestärkt. Hier sind die Unternehmen vor Ort, die die Wasserstoff-Wirtschaft entscheidend voranbringen und Projekte umsetzen können. EWG-Geschäftsführer Andre Boschem erläutert: „Essen ist von jeher eine Stadt der Macher. Im H2-Beirat treffen sich deshalb ab sofort die führenden Wasserstoff-Verantwortlichen des Standortes und entwickeln aktiv konkrete Projekte – für die Stadt und die Region, aber mit nationaler und internationaler Perspektive. Wir möchten dazu die maßgeblichen Akteure von Wirtschaft, Wissenschaft und Stadt Essen zusammenbringen und mit einer stringenten Wasserstoff-Strategie vorangehen.“

Essens Stellenwert als Treiber der Wasserstoff-Wirtschaft unterstreicht die Zusammensetzung des Nationalen Wasserstoffrates, in dem mit Katherina Reiche (Vorsitzende des Vorstandes, Westenergie), Dr. Jörg Bergmann (Sprecher der Geschäftsführung, OGE) und Dr. Arnd Köfler (Chief Technology Officer, thyssenkrupp Steel Europe) drei Essener Akteur*innen vertreten sind.

Katherina Reiche: „Wasserstoff ist das Schlüsselelement der Energiewende. Durch den neu gegründeten H2-Beirat wollen wir die Potenziale in Essen optimal nutzen. Wir bündeln alle Kräfte der Stadt, um beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in der Spitzengruppe zu sein. Als Energiehauptstadt Europas besitzt Essen beste Voraussetzungen, um eine führende Rolle bei der Entwicklung dieser Technologie zu spielen.“


Die Gründungsmitglieder des H2-Beirates der Stadt Essen sind (in alphabetischer Reihenfolge):

  1. Dr. Jörg Bergmann (Sprecher der Geschäftsführung, Open Grid Europe GmbH)
  2. Andre Boschem (Geschäftsführer, EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH)
  3. Dr. Roman Dudenhausen (Vorstand, con|energy AG)
  4. Michael Feller (Geschäftsführer, Ruhrbahn GmbH)
  5. Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner (Wissenschaftlicher Vorstand, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.)
  6. Jörg Kerlen (Communication & Policy, Political Affairs & Corporate Responsibility, RWE AG)
  7. Dr. Christian Kohlpaintner (Vorsitzender des Vorstandes, Brenntag AG)
  8. Thomas Kufen (Oberbürgermeister der Stadt Essen)
  9. Oliver P. Kuhrt (Geschäftsführer, Messe Essen GmbH)
  10. Dr. Sami Pelkonen (CEO, Chemicals and Process Technologies thyssenkrupp Industrial Solutions AG)
  11. Katherina Reiche (Vorsitzende des Vorstandes, Westenergie AG)
  12. Dr. Peter Schäfer (Vorstandsvorsitzender, Stadtwerke Essen AG)
  13. Philipp Schlüter (Vorsitzender des Vorstandes, Trimet Aluminium SE)
  14. Bernd Tönjes (Vorstandsvorsitzender, RAG-Stiftung)
  15. Thomas Wessel (Mitglied des Vorstandes, Evonik Industries AG)