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Emmy-Noether-Programm: Recycelbare Treibstoffe im Fokus

Emmy-Noether-Programm: Recycelbare Treibstoffe im Fokus
Sigmund AI4RJ | Unsplash

[Uni Magdeburg] Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Magdeburg

Der Luft- und Raumfahrttechniker Dr. Fabian Sewerin wurde in das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen. Das ermöglicht dem  Wissenschaftler, in den kommenden sechs Jahren am Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eine Nachwuchsgruppe zu etablieren. Dieser Forschungsgruppe geht es unter anderem darum, die physikalischen Vorgänge und Wechselwirkungen bei der industriellen Verbrennung von Metallpulvern zur Energiegewinnung besser verstehen und vorherzusagen zu können.

„Gegenwärtig stehen wir vor enormen gesellschaftlichen Herausforderungen. Dazu gehören der Klimawandel und die immer knapper werdenden fossilen Rohstoffressourcen“, erläutert Fabian Sewerin den Hintergrund seiner Forschung. „Eine Lösung für eine nachhaltige Energiewirtschaft könnte beispielsweise der industrielle Einsatz von metallischen Treibstoffen in der Form von Metallpartikeln zur Wärmeenergiegewinnung oder für den Antrieb von Transportmitteln sein.“

Diese Metallpulver funktionieren als eine Art Hochtemperaturbatterie und können dazu verwendet werden, Energie, die aus regenerativen Quellen gewonnenen wird, sicher und transportabel zu speichern. Während der Verbrennung der metallischen Pulver wird die gespeicherte Energie wieder freigesetzt und die Metallpartikel werden in feste Oxidpartikel umgewandelt, ohne dass Kohlenstoffdioxid entsteht.

Im Rahmen eines Recyclingschritts können die gebildeten Oxidpartikel möglicherweise separiert, gesammelt und mit Hilfe regenerativer Energie in reine Metalle umgewandelt werden, um ein weiteres Mal verbrannt zu werden. Über die Voraussetzungen und die Umsetzbarkeit der Oxidrückgewinnung ist jedoch zurzeit nur sehr wenig bekannt.

Fabian Sewerin studierte an der TU München Luft- und Raumfahrttechnik und erwarb 2013 sein Diplom. Mit einem Fulbright-Stipendium hatte er die Möglichkeit, an der University of California, Berkeley, USA, ein Master-Programm über Festkörpermechanik abzuschließen. Am Imperial College in London promovierte Fabian Sewerin 2017 auf dem Gebiet der turbulenten Verbrennung. Bevor er nach Magdeburg wechselte, forschte er an der Technischen Universität Braunschweig über turbulente Strömungen sowie die Mechanik von biologischen Geweben.


Mit dem Emmy-Noether-Programm unterstützt die DFG herausragende junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Arbeitsgruppe für eine wissenschaftliche Leitungsaufgabe, insbesondere als Hochschullehrer, zu qualifizieren.