[HSHL] – Erhöhung der Zukunftsfähigkeit des Schienenpersonennahverkehrs durch Sensoren, künstliche Intelligenz und geteilte Datennutzung: Der Fokus von DigiOnTrack liegt auf der Bereitstellung von Informationen, die leicht verständlich und handhabbar sind, um die Entscheidungsfindung für die Instandhaltungsplanung zu vereinfachen.
Der wirtschaftliche Erfolg des Schienenverkehrs ist stark vom Aufwand für Wartung von Infrastruktur und Fahrzeugen abhängig. Besonders im ländlichen Raum ist ein ausgewogenes Verhältnis von Bestandskapazitäten und Neuinvestitionen wichtig. Prof. Dr.-Ing. Jan-Niklas Voigt-Antons von der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) koordiniert das Forschungsprojekt DigiOnTrack, in welchem ein kostengünstiges, kabelloses Überwachungssystem entwickelt wird, um die Wartung zu vereinfachen.
„Bisher wird die Wartung von Infrastruktur und Fahrzeugen primär nach festen Intervallen durchgeführt. Durch eine intelligente Nutzung von Daten können Wartungen effizient bei individueller Notwendigkeit auf Bauteilebene durchgeführt werden“, erklärt Prof. Voigt-Antons.
Künstliche Intelligenz reduziert Wartungskosten
Langfristig sollen durch DigiOnTrack die Kosten für die Wartung von Schienen und Fahrzeugen reduziert werden. Künstliche Intelligenz kommt zum Einsatz, um Instandhaltungsstrategien zu entwickeln. Das System soll beispielsweise in der Lage sein, mögliche Probleme bereits zu erkennen, bevor sie auftreten, und vorbeugende Maßnahmen zu empfehlen, um Ausfallzeiten und Reparaturkosten zu minimieren.
Das geschieht durch die Entwicklung von grafischen Benutzeroberflächen, mit denen Informationen aus der Zustandsüberwachung zusammengestellt und verarbeitet werden können. Diese sogenannten Dashboards können Handlungsempfehlungen für Wartungs- und Reparaturarbeiten geben. „Da die Dashboards leicht verständliche und handhabbare Informationen liefern, vereinfachen sie die Instandhaltungsplanung enorm“, so der HSHL-Professor.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Dokumentation der Zustandserfassung durch digitale Messprotokolle, die einen genauen und zuverlässigen Überblick über den Zustand der Infrastruktur und Fahrzeuge bieten und so eine datengestützte Wartungsplanung ermöglichen. Zur Überprüfung der entwickelten Systeme und Dashboards werden Test- und Messkampagnen durchgeführt, die Funktionsfähigkeit und Genauigkeit der Systeme sicherstellen und eventuelle Anpassungen vornehmen.
Das Projekt DigiOnTrack wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Im Rahmen des Förderprogramms mFUND unterstützt das BMDV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Innovationen für die Mobilität der Zukunft.