Infrastruktur: Projekte

Deutsche Bahn: 50 Großprojekte für mehr Kapazität in Planung und Bau

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Ab 2019 fließen 10,7 Mrd. EUR in die Schieneninfrastruktur und Bahnhöfe.

Die Deutsche Bahn will dem Stau auf der Schiene den Kampf ansagen: Die Nutzungsintensität der Infrastruktur hat sich von 1994 bis 2017 mehr als verdoppelt. Das 33.400 km lange deutsche Schienennetz ist eines des meist frequentierten in Europa, bis zu 40.000 Züge des Personen- und Güterverkehrs von mehr als 440 Eisenbahnunternehmen sind hier täglich unterwegs und bringen Reisende und Waren in einem eng getakteten, ausgeklügelten System ans Ziel. Die Folge sind Auslastungen einzelner Streckenabschnitte von bis zu 140 %. Vor allem in Knoten und Ballungsräumen können so Rückstaueffekte entstehen, die sich auf das gesamte Netz auswirken.

„Seit 2010 haben wir 16.000 Kilometer der Gleise und somit fast die Hälfte des Streckennetzes saniert“, sagt Ronald Pofalla, Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn AG. Auch der Zustand von Anlagen und Brücken habe sich verbessert. Nun werden 2019 rund 1.500 km Gleis, über 300 Brücken und rund 650 Bahnhöfe saniert.

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50 Neu- und Ausbauprojekte befinden sich 2019 in Planung und im Bau
1.500 Kilometer Gleise mehr als 1.500 Weichen und 300 Brücken werden 2019 erneuert
• Modernisierung von 650 Bahnhöfen
• 28 Inbetriebnahmen bei Großprojekten

Um die Auswirkungen des Bauens so gering wie möglich zu halten, setzt die Bahn weiter auf das Lagezentrum Bau. „Trotz eines um 20 % gestiegenen Bauvolumens haben wir die damit verbundenen Verspätungen um 27 % reduziert“, so Ronald Pofalla. Zudem liege der Fokus stärker auf der kundenorientierten Baustellenplanung. Das bedeute: mehr Bauleute, mehr Hilfsbauwerke, mehr Nachtarbeit.

Neben der besseren Koordination von Baustellen gilt es, Engpässe im hochbelasteten Schienennetz zu reduzieren. Immer mehr Personen- und Güterzüge fahren auf dem Netz, seit 1994 verzeichnet die DB einen Anstieg um über 50 %.

„Wir sagen dem Stau auf der Schiene den Kampf an. An den neuralgischen Punkten steuern wir aktiv gegen den Rückstau, der sich auf das gesamte Netz auswirkt. Dabei setzen wir auf ein intensives Engpassmanagement in vier Plankorridoren“, so Pofalla. Die seit 2016 erfolgreichen PlanStart-Teams an den zentralen Eisenbahnknoten werden nahezu verdoppelt und sorgen an rund 20 Bahnhöfen für pünktliche Züge. Bislang hat die DB die planmäßige Abfahrt der Fernverkehrszüge um 21 % verbessert.

Um mehr Kapazität im deutschen Schienennetz zu schaffen, setzt die DB auch auf die Digitalisierung der Schiene. Pofalla: „Wir rechnen bundesweit mit einem Kapazitätszuwachs von bis zu 20 %.“