Mobilität

ViaVan startet On-demand-Ridesharing in Amsterdam

ViaVan startet in Amsterdam
ViaVan startet app-basiertes On-Demand-Ridesharing in Amsterdam. Bild: ViaVan

ViaVan, das Joint Venture von Mercedes-Benz Vans und Via, startet seinen Service in Amsterdam. Die niederländische Hauptstadt ist damit die erste Stadt in Europa, in der die innovative Mobilitätsform des On-demand-Ridesharing verfügbar ist.

Die eingesetzte Technologie ermöglicht es, Fahrten zu „poolen“. So werden Passagiere mit ähnlichem oder gleichem Reiseziel ohne langwierige Umwege und Verzögerungen gemeinsam befördert. Im September 2017 haben Mercedes-Benz Vans und Via, ein Start-up Unternehmen mit Sitz in New York, das Joint Venture ViaVan gegründet. Ziel ist es, das Ridesharing als Ergänzung zu bestehenden Mobiltätsangeboten zu etablieren. Abhängig von finalen Genehmigungen sollen weitere Städte folgen, darunter London und Berlin.

ViaVan ab Frühjahr 2018 in Berlin

ViaVan ab Frühjahr 2018 in Berlin. Bild: ViaVan

Das kommt wie gerufen – ViaVan ab Frühjahr 2018 in Berlin

In einem ab dem Frühjahr 2018 geplanten Pilotprojekt soll On-demand-Ridesharing mit zunächst 50 Mercedes-Benz-Fahrzeugen im östlichen Berliner Innenstadtgebiet, das heißt in Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Prenzlauer Berg, angeboten werden.

Das Besondere: Zum ersten Mal wird in Berlin eine enge Integration von Ridesharing und ÖPNV in großem Umfang realisiert. Dabei werden verschiedene Fahrtwünsche gebündelt. Die Fahrten starten und enden an virtuellen Haltestellen und erfolgen gemeinsam mit anderen Fahrgästen.

Ein Großteil der BVG-Haltestellen sowie viele weitere virtuelle Haltepunkte, zum Beispiel an Kreuzungen, werden in das virtuelle Haltestellennetz des neuen On-demand-Service integriert. Fahrgäste können sich dann unkompliziert per App kurzfristig ein ÖPNV-Fahrzeug zu einem Zustiegspunkt rufen. Insgesamt soll die Flotte je nach Projektverlauf auf bis zu 300 Fahrzeuge aufgebaut werden.

Unterschiedliche Fahrten ohne nennenswerte Umwege bündeln

Mit den Algorithmen der Softwareexperten von Via berechnet das System in Echtzeit, welche Fahrten sich ohne nennenswerte Umwege bündeln lassen. Davon profitieren Umwelt, Anwohner und Fahrgäste gleichermaßen, denn es bedeutet weniger Verkehr auf Berlins Straßen und ermöglicht gleichzeitig attraktive Konditionen – eine neue Form des öffentlichen Nahverkehrs.

Der speziell für dieses Angebot entwickelte, digitale BVG-Tarif besteht aus einem Grundpreis sowie einem entfernungsbasierten Zuschlag und liegt preislich zwischen dem klassischen ÖPNV- und dem Taxitarif. Die Buchung der Fahrt per App stellt sicher, dass der endgültige Preis bereits bei Bestellung bekannt ist und sich nicht mehr verändert. Bestellt eine Person für mehrere Fahrgäste gleichzeitig, gibt es zudem noch einen Rabatt.

Die Flotte stellt Mercedes-Benz: zunächst Vans der Modelle Vito und V-Klasse (Euro 6) mit bis zu acht Sitzen sowie vollelektrische B-Klassen vom Typ B250e mit vier Sitzen. Ab Sommer 2018 sollen dann auch vollelektrische eVito Tourer – zum weltweit ersten Mal – als lokal emissionsfreie Personentransporter in Berlin fahren.

Im Rahmen der vorerst auf rund zwei Jahre angelegten Zusammenarbeit in Berlin ist die Ergänzung um ein Angebot mit barrierefreien Fahrzeugen vorgesehen. Getestet wird nicht nur der Betrieb im anspruchsvollen Hauptstadtverkehr, sondern auch die Akzeptanz des Angebots durch die Fahrgäste und Fahrgästinnen. Anschließend wäre auch die Ausweitung auf weitere Berliner Stadtteile möglich.


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