Mobilität: Wissenschaft

Innovative Kompressionslösungen für effiziente Wasserstoff-Mobilität

Wasserstoff-Mobilität
Deutsches H2-Tankstellennetz mit 30 Standorten. Bild: H2 MOBILITY | Felix Krumbholz

Für den nachhaltigen Markterfolg der Wasserstoff-Mobilität ist eine Reduzierung der Betankungskosten von hoher Bedeutung. Hierbei kann eine Optimierung des Kompressionsvorgangs, der beim Tanken von Wasserstoff erforderlich ist, einen entscheidenden Beitrag leisten. Im EU-Projekt COSMHYC arbeiten unter Federführung von EIFER fünf europäische Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen an der Entwicklung von innovativen Kompressionslösungen für eine kostengünstigere Betankung von Brennstoffzellenfahrzeugen. Im Fokus des Projekts steht die Weiterentwicklung der Wasserstoffkompressionstechnologie mit dem Ziel, den Durchbruch der Wasserstoff-Mobilität zu beschleunigen.

Wasserstoff-Mobilität als wichtiger Baustein

„Die Wasserstoff-Mobilität ist, neben batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen, ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel, besonders wenn der verwendete Wasserstoff kohlenstofffrei produziert wird, z.B. durch Wasserelektrolyse mithilfe erneuerbarer Energie“, erklärt David Colomar, Projektkoordinator von COSMHYC und Wissenschaftler am Europäischen Institut für Energieforschung (EIFER).

Aufgrund der niedrigen Dichte des Wasserstoffs ist eine Druckspeicherung von bis zu 70 MPa (700 bar) im Auto erforderlich. Dazu bedarf es eines Kompressionssystems an der Wasserstoff-Tankstelle. Aktuelle Kompressionstechnologien sind jedoch teuer und verbrauchen große Mengen Strom, wodurch die Effizienz der Wasserstoff-Mobilität reduziert wird. Hier sind bahnbrechende Lösungen gefragt.

Als Koordinator des EU-Projekts COSMHYC arbeitet EIFER mit vier weiteren Partnern an der Entwicklung von innovativen Konzepten für eine verbesserte Wasserstoff-Kompression. Die Ziele des Projektes sind, Investitions- und Betriebskosten sowie den durch den mechanischen Kompressor entstehenden Lärm zu senken, die Verfügbarkeit von Wasserstoff-Tankstellen zu erhöhen und insgesamt Lösungen für die gesteigerte Effizienz der Wasserstoff-Auslieferung zu finden. Dazu wird ein Prototyp entwickelt, konstruiert und unter realen Bedingungen getestet. In jeder Projektstufe wird eine technisch-ökonomische Beurteilung sicherstellen, dass die entwickelte Technologie zur größeren Wettbewerbsfähigkeit von Wasserstoff als Brennstoff für Transportanwendungen beiträgt.

Partner aus drei europäischen Ländern

Das COSMHYC-Konsortium versammelt Partner aus drei europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich und Dänemark), deren Expertisen die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Wasserstofftankstellen, von der Entwicklung bis zur industriellen Anwendung, abdecken. Zwei Industriepartner (MAHYTEC und Nel Hydrogen) werden in enger Kooperation mit Experten aus dem Bereich Wasserstoff-Technologie (LBST), Spezialisten im Innovationsmanagement (Steinbeis 2i) und Forschern (EIFER) an dem Projekt arbeiten. Die Beteiligung von zwei Industriepartnern sorgt dafür, dass im Projekt nicht nur Lösungen für die Kohlendioxidreduzierung im Transportsektor erforscht werden, sondern diese auch industriell verwertet werden.

Der offizielle Startschuss für das Projekt fiel im Januar 2017 am Europäischen Institut für Energieforschung (EIFER) in Karlsruhe. COSMHYC verfügt über ein Gesamtbudget von 2.5 Mio. EUR und wird durch die Europäische Kommission im Rahmen der gemeinsamen Initiative „Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking (FCH 2 JU)“ gefördert, die Teil des Europäischen Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 ist. Bei FCH2 JU handelt es sich um eine öffentlich-private Partnerschaft, die Forschung und Entwicklung im Bereich Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Technologie in Europa unterstützt. Sie verfolgt das Ziel, die Markteinführung von Wasserstoff-Technologien zu beschleunigen, um somit zur Erreichung der europäischen Zielmarken für die Reduktion von CO2-Emissionen beizutragen.
Mehr Informationen zu COSMHYC


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