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Flying V: Der Nurflügler hebt ab – als zweieinhalb Meter langes Modell

Flying V: KLM will be contributing towards TU Delft’s research into an innovative flight concept known as the “Flying-V”
Image: Edwin Wallet, Studio OSO

[TU Berlin]Rund fünf Minuten dauerte der Testflug eines künftigen Langstreckenfliegers auf dem Fliegerhorst Faßberg in Niedersachsen. Es handelte sich um das skalierte Modell eines futuristischen Nurflüglers „Flying V“, eines V-förmigen Flugzeugs, das im Prinzip nur aus seinen Flügeln besteht.

Entwickelt hatte das innovative Passagierflugzeug „Flying V“ Justus Benad, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Systemdynamik und Reibungsphysik am Institut für Mechanik der TU Berlin und damals noch Student der Luft- und Raumfahrt.

Ingenieure der TU Delft in den Niederlanden hatten es weiterentwickelt, die Luftfahrtgesellschaft KLM den Bau des zweieinhalb Meter langen flugfähigen Modells finanziert.

Vor wenigen Jahren hatte Justus Benad ein selbstgebautes Modell und die Idee dahinter zum ersten Mal präsentiert. Die war ihm 2015 als Praktikant bei Airbus in Hamburg gekommen: ein Passagierflugzeug mit der Kapazität eines Airbus mit einer Spannweite von 65 Metern, bei dem die Passagiere direkt in den Flügeln sitzen und das auf diese Weise mindestens 20 % der üblichen Treibstoffmenge sparen soll. Airbus hatte daraufhin ein Patent eingereicht, an dem Justus Benad als Erfinder beteiligt ist. Die niederländische Luftfahrtgesellschaft KLM ließ Benads Modell von Flugzeugingenieuren der TU Delft weiterentwickeln und schließlich als skaliertes flugfähiges Modell bauen.

Der nun erfolgte Jungfernflug des Modells lieferte ausreichend Daten, mit denen ein aerodynamisches Software-Modell entwickelt sowie Flugeigenschaften im Flugsimulator untersucht und verbessert werden können. Außerdem sollen Überlegungen angestellt werden, welche Antriebe oder Treibstoffe wie etwa Wasserstoff eingesetzt werden könnten. Daniel Reckzeh, Senior Manager R&T Projektpartner Airbus: „Dieser Test ist ein wichtiger Meilenstein für die Demonstration der flugphysikalischen Machbarkeit der Konstruktion. Es ist auch ein sichtbarer Beweis für die Glaubwürdigkeit dieser unkonventionellen Idee.“


 www.jbenad.com | Video: Webseite der TU Delft
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