Technologie: Wissenschaft

Datensicherheit bei Android-Smartphones kritisch

Navigation mit dem Smartphone | Pixabay
Navigation mit dem Smartphone. Foto: Dariusz Sankowski / Pixabay

Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI): Android-Sicherheitslücken auf neuem Höchststand

Mit 350 veröffentlichten Schwachstellen bei Googles Android-Software hat die Datenbank für IT-Angriffsanalysen des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres erscheint die Datensicherheit des in Deutschland beliebtesten Smartphone-Betriebssystems akut gefährdet. Die Anzahl der Sicherheitslücken hat sich im Vergleich zum Vorjahr bereits mehr als verdoppelt. Bei rund 70 Prozent der ermittelten Sicherheitslücken handelt es sich um gravierende, sogenannte kritische Schwachstellen.

Datensicherheit bei AndroidRegelmäßige Updates essentiell

„Die weite Verbreitung von Android-Systemen macht die Software als Angriffsziel besonders attraktiv für Kriminelle, gleichzeitig suchen Experten aber auch intensiver nach Lücken“, so HPI-Institutsdirektor Prof. Dr. Christoph Meinel. Außerdem werde das Betriebssystem durch Aktualisierungen und Erweiterungen stets komplexer und damit fehleranfälliger. „Nutzer sollten darauf achten, ihre Geräte von Herstellern zu beziehen, die regelmäßige Updates durchführen“, so Meinel.

Datensicherheit individuell überprüfen lassen

Wer die Sicherheit der eigenen Programme überprüfen möchte, kann vom HPI einen individuellen Sicherheits-Check durchführen lassen: Unter https://hpi-vdb.de können Nutzer eine Liste ihrer aktuellen Programmversionen zusammenstellen, die dann von dem HPI-Dienst permanent auf Sicherheitslücken überprüft wird.

Insgesamt sind in der HPI-Datenbank für IT-Angriffsanalysen (Vulnerability Data Base) rund 77.000 Schwachstellen gespeichert, die etwa 192.000 Programme und 15.000 Hersteller betreffen. Die Datenbank sammelt alle wesentlichen im Internet veröffentlichten und frei verfügbaren Angaben über Software-Sicherheitslücken und -Probleme. Die Einstufung des Schweregrads der Schwachstellen erfolgt auf Basis des freien, offenen und stark genutzten Industriestandard CVSS (Common Vulnerability Scoring System).


Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH an der Universität Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang “IT-Systems Engineering” an – ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Seit 2012 bietet das Hasso-Plattner-Institut auf der eigenen interaktiven Bildungsplattform openHPI Massive Open Online Courses (MOOCs) zu IT-Themen an, mit denen es bislang mehr als 124.000 Nutzer aus über 150 Ländern erreicht hat. Frei über das Internet können Lernende auf didaktisch aufbereitete multimediale Kursmaterialien zugreifen und mittels Social Media im engen Austausch mit den anderen Kursteilnehmern lernen. Bildungseinrichtungen und Unternehmen können ihrer Zielgruppe mithilfe der technologisch identischen Schwesterplattform MOOC House (https://mooc.house) eigene Lerninhalte auf innovative Weise näherbringen.


Weitere Informationen:
Website des Hasso-Plattner-Instituts
Datenbank für IT-Angriffsanalysen